Bild- und Textquelle: deutscheoperberlin.de
Foto: Aida © Bettina Stöß
Mit Audiodeskription
Aida
Giuseppe Verdi [1813 – 1901]
Opera lirica in vier Akten
Libretto von Antonio Ghislanzoni nach einem Entwurf von Auguste Mariette, ausgearbeitet von Camille Du Locle in Zusammenarbeit mit Giuseppe Verdi
Uraufführung am 24. Dezember 1871 in Kairo
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 22. November 2015
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Bild- und Textquelle: deutscheoperberlin.de
Foto: Aida © Bettina Stöß
Mit Audiodeskription
Aida
Giuseppe Verdi [1813 – 1901]
Opera lirica in vier Akten
Libretto von Antonio Ghislanzoni nach einem Entwurf von Auguste Mariette, ausgearbeitet von Camille Du Locle in Zusammenarbeit mit Giuseppe Verdi
Uraufführung am 24. Dezember 1871 in Kairo
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 22. November 2015
3 Stunden 15 Minuten / Eine Pause
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
empfohlen ab 15 Jahren
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Musikalische Leitung
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Inszenierung
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Bühne
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Kostüme
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Video
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Chöre
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Der König
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Amneris
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Aida
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Radames
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Ramfis
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Amonasro
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Ein Bote
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Eine Priesterin
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Chor
Chor der Deutschen Oper Berlin
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Orchester
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Zum Stück
„Amore, sommissione, dolcezza“ – das sind die Attribute, die Giuseppe Verdi seiner Titelfigur Aida zugeschrieben hat: eine Frau, die für eine reine Liebe, Fügsamkeit und Zartheit steht. Aida fügt sich damit ein in die Reihe jener weiblichen Kunstfiguren des 19. Jahrhunderts, die weniger reale Wesen als vielmehr Sehnsuchtsobjekte und Projektionsflächen chauvinistischer Männerträume waren und unweigerlich im Sterben aus Liebe ihre Bestimmung fanden. Auch Aida ist dieser Weg vorgezeichnet.
Doch anders als in Verdis vorhergehenden Opern gibt es in AIDA einen Gegenentwurf zur todgeweihten Liebe: Amneris. Mit „molto vivacità“ charakterisiert Verdi sie in seinem Personenverzeichnis: Bei Amneris pulsiert das Leben. Wie eine Löwin kämpft sie um ihre Liebe, mit ihr wäre eine handfeste Beziehung möglich.
Radames jedoch, der Mann zwischen Aida und Amneris, kann sich nicht für ein realistisches Leben entscheiden. Er verliert sich in Fantasien von Aida, der „exotischen“, fernen Frau. Aus Liebe zu diesem weiblichen Engel wird Radames in seinen Träumen zum Helden im Kampf gegen Unterdrückung und Leid. Vor den Augen der Öffentlichkeit inszeniert Radames sein Heldentum und leidet gleichzeitig am Scheitern des eigenen Anspruchs, die utopische Liebe und die politische Utopie miteinander vereinbaren zu können. Denn seine Traumfigur Aida ist ohnehin zum Sterben bestimmt, und die Rettung aller Gefangenen und Unterdrückten sowohl aussichtslos als auch ihrerseits mit Gewalt verbunden.
So steht ein realitätsferner, am eigenen Weltschmerz leidender Held im Zentrum einer Oper, die die vielleicht pessimistischste von Giuseppe Verdi ist. Denn sie endet mit der Flucht vor der Welt und mit dem völligen Rückzug in ein steinernes Mausoleum. Am Schluss steht der Tod Aidas auch für den Tod der Utopie.
Zur Inszenierung
Regisseur Benedikt von Peter versteht in diesem Sinne Verdis „Grand Opéra“ AIDA als ein „Requiem auf die Utopie“, das von unzähligen Augenpaaren der Öffentlichkeit permanent verfolgt wird, und bespielt in seiner Inszenierung den gesamten Zuschauerraum der Deutschen Oper Berlin. Wie in vielen anderen Inszenierungen auch, legt Benedikt von Peter damit die der Oper innewohnende musikalische Architektur frei und überträgt sie auf die Architektur des Zuschauerraums. Große Jubelchöre eines Volkes im Krieg gehören zu dieser musikalischen Architektonik ebenso wie das fragile Subjekt dazwischen: die Einsamkeit von Radames, Amneris und Aida. Diese drei Hauptfiguren agieren auf der Vorbühne, umschlossen von zwei Kollektiven: dem Orchester auf der Hauptbühne und dem Opernchor, der sich inmitten der Zuschauer im Auditorium befindet. Das Publikum erlebt so Verdis Partitur in dieser Inszenierung aus nächster Nähe, es sitzt mittendrin in der Musik.
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