Seit gut zehn Jahren macht das New Yorker Duo Cults seinen wundervollen Bedroom-Pop und hat damit einen riesigen Fankreis erspielt. Anderthalb Milliarden Streams und 11 Millionen Follower auf Spotify sprechen da eine ebenso deutliche Sprache wie Multi-Platin-Auszeichnungen oder Kollaborationen mit so unterschiedlichen Künstlern wie R&B-Star The Weeknd, einer Rap-Größe wie J. Cole oder dem Filmemacher Jim Jarmusch. Warum das so ist, wird schnell deutlich, wenn man sich die Tracks von Madeline Follin und Brian Oblivion anhört: Unter der wunderbaren Süße der Musik, die sich ganz nach jugendlicher Freiheit und vollem Leben anhört, erkennt man ganz schnell die untergründige Welt, die darin versteckt ist. Cults schaffen mit Leichtigkeit den Spagat zwischen dem weichen Sound und ihrem subversiven Konzept. Denn noch immer lautet das Motto der Band: Eine Sache wird erst schön, wenn sie nicht nur hübsch ist, sondern irgendetwas daran nicht stimmt. Das gilt auch für die neue und fünfte Platte „To The Ghosts“, die im Juli erscheint. Zwei Songs davon haben Cults bereits veröffentlicht, und „Left My Keys“ und „Crybaby“ setzen genau dort wieder ein und erweitern das klangliche Spektrum der beiden noch einmal. Cults klingen wie der Moment, in dem die Morgendämmerung anbricht. Wie Licht, das eine dunkle Ecke durchdringt, mischt das Duo schattenhafte, filmische Klanglandschaften mit flackernden Melodien. Ihre unheimliche Fähigkeit, alternative Klangarchitekturen mit bescheidenem Pop-Songwriting in Einklang zu bringen, hat ihre Musik in die DNA der Kultur des 21. Jahrhunderts eingeflochten. Das gilt ganz besonders für die faszinierenden Live-Auftritte. Darum kommen Cults im November auch auf große Europa-Tournee, die sie auch zu uns nach Köln und Berlin bringt.